B R D » Ueber Fotos und Menschenwuerde

Das Jugendschutzgesetz verbietet das Zeigen von Abbildungen, die Menschen, die sterben oder schweren koerperlichen oder seelischen Leiden ausgesetzt sind oder waren, in einer menschenwuerdigen verletzenden Weise darstellen. Wann aber ist eine Darstellung menschenunwuerdig? Gehoeren nicht die Tat, die Taeter an den Pranger, um diese zur Rechenschaft zu ziehen, damit kuenftig Aehnliches verhindert wird.? Stattdessen wird unter dem Schutz dieses Gesetzes Jener - auf den ich an anderer Stelle noch zu sprechen komme - verfolgt, der sich mit Bildern fuer die Opfer einsetzt, weil Worte nicht mehr reichen - Worte, die erst gar nicht ausgesprochen werden duerfen.
Ich erinnere an ein Foto, das um die Welt ging, das auch in Deutschland medienweit verbreitet wurde, das Portrait einer verstuemmelten Afghanin, deren Nase abgeschnitten war und zum Pressefoto 2010 gekuert wurde. Dieses "unglaublich starke" Foto sollte eine Botschaft senden ueber die vielen Frauen, die unter Gewalt leiden-- unter Taliban-Gewalt.
Es gibt Fotos, deren Darstellung von Gewaltopfern Jugendlichen schaden, andere wiederum nicht. Dabei kommt es wohl weniger auf die Motive, als auf die Taeterschaft an.
Das zentrale Thema zu diesen Fotos, die Jugendlichen schaden, sind Darstellungen von Opfern israelischer Gewaltverbrechen.
Walter Hermann, Betreiber der Klagemauer auf der Koelner Domplatte zeigt Menschen, die zu Tode gekommen sind oder die leiden, Opfer eines Gewaltverbrechens. Israel hat es im Sommer 2014 an der palaestinensischen Bevoelkerung im Gaza-Streifen begangen. Richtig ist, dass die Bilder ein tatsaechliches Geschehen wiedergeben. Falsch die Behauptung, Herrmann zeige die Opfer in einer die Menschenwuerde verletzenden Weise. Verkehrte Welt, sind es doch bei klarer Betrachtung die Gewalttaeter, die die Menschenwuerde verletzen. Fotos die zeigen, unter welch furchtbaren Bedingungen Kinder leben - verstossen gegen das Jugendschutzgesetz?
Es wurde Anzeige gegen Herrmann erstattet, von wem, bleibt der Oeffentlichkeit verborgen. Sie kommt wohl aus den Reihen, die Israels Gewaltverbrechen decken wollen, Mittaeter also.
Die Klagemauer erfaehrt nun eine Neuerung, nachdem Herrmann den Prozess gegen ihn in erster Instanz verloren - dafuer aber Oeffentlichkeit gewonnen hat. Von der Staatsanwaltschaft erhielten fuenf Polizisten den Auftrag, die Plakate mit verbotenen Motiven zu beschlagnahmen. Herrmann hat sich bravouroes geschlagen, nachdem er von einem Polizisten hingeschmissen wurde. Mit Unterstuetzung von Passanten verlief die Sache einigermassen glimpflich.
Eine Reihe von Fotos erhielt nun eine aufklappbare Abdeckung. Das macht die Installation noch interessanter - und sie erfuellt die Jugendschutzauflagen des Gerichts.
Es sind nun die Erwachsenen die entscheiden, ob sie ihren Kindern ein Motiv zeigen oder nicht.
Uebrigens widersprechen die Karten, von Kindern und Jugendlichen geschrieben ueber die Bilder, voellig der Behauptung der Anklage, die Darstellung wuerde Jugendliche in ihrer Entwicklung schaden. Die tatsaechliche Reaktion von Kindern war Mitgefuehl.
Darf man zu dieser Geschichte die Fragen wagen, wer hier eigentlich geschuetzt werden soll?

Nein, samar,
diese Frage darf "man" nicht stellen, weil sonst wieder das übliche Geschrei losbricht. WIR hier DÜRFEN solche Fragen generell nicht stellen, selbst die Justiz stellt sie ja nicht, sonst könnten solche Situationen nicht entstehen. Und wie man sieht: jede Rechtssprechung hat zwei Seiten....

universumtv,
ich weiss, dass alles zwei Seiten hat. Fremdschaemen darf ich mich dennoch...fuer das, wie selektiver " Kinderschutz" ausschaut.

Nee,samar,
Dasist nicht mehr die mühe wert. Weil die ach so unabhängige Justiz sicher sein kann, dass der Segen von ganz oben ihr gewiss sein kann. Man darf das nicht sehen, nur übersehen. Das ist der Punkt. Du weisst doch, die Dauerschuld....

Ich verstehe "Dauerschuld" halt voellig anders, universumtv.
Mit zweierlei Mass zu messen - mir wird es immer der Muehe wert sein, dagegen anzugehen.
Aber schoen, dass du den Punkt verstehst, den ich immer wieder anspreche.

Samar,
Ich bemühe mich, anders als bei dem anderen Laden. Aber du weisst auch, dass dieses zweierlei Mass anlegen bei diesem Thema sehr üblich ist???

Es liegt in der Natur der Menschen seine Sicht auf die Dinge für die richtige Sicht zu halten. Jeder Mensch hat nun einmal SEINE Wahrheit. Das Plattdeutsche Wort: "Wat den eenen sin Uhl is den anneren sin Nachtigall" wird seine Wahrheit nicht verlieren, bei keiner Seite.
Ich habe geschrieben ich bin ein Freund Israels, nur als Freund darf ich die Fehler GERADE nicht übersehen, allerdings ist auch hier wieder einmal MEINE Wahrheit im Spiel.

Marie, stimme überein. Und frage mich wieviel verantwortung trägt das land auch selber.

Gibt es väter die mithelfen zu wirtschaften, wo kann man so gar nicht wirtschaften. Was tut das land selber. In weit ziehen wir das elend hinaus wenn wer spenden. Ach alles. Bei mir ein sehr wunder punkt. Gerade auch hier dinge die ich nicht verstehen kann, nachvollziehen kann. Und viele fragenzeichen habe.

Mann hat gerade gegessen, die meisten arbeiten auch hart, und dann diese Bilder. Die frage muss man dauerhaft ein schlecht gewissen haben, man gibt doch auch so. Seine Kinder, andere die hilfe brauchen, seine arbeitskraft wenn was nötig ist. Und trotzdem noch ein schlechtes gewissen?

Mh... ich leide ja das tue ich wie du.

Zitat

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Darf man zu dieser Geschichte die Fragen wagen, wer hier eigentlich geschuetzt werden soll?

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Das ist ja schon so richtig „kühn“ und du verwendest zu Recht das Verb „wagen“. Ich scheue mich nicht, eine Antwort zu geben: Natürlich soll Israel geschützt werden. Das sich durch seine Politiker zum ewigen Opfer stilisierende Land mit der Atomwaffe und der Jammerregierung. Die sich fein ihre „Dauerschuldner“ hält. Und meint, die Richtlinien der gesamten „Gut“-Böse“-Einstufung vornehmen zu können. Alternativlos. ;-(

Ihr erinnert euch sicherlich, dass ich vor einiger Zeit einen Beitrag schrieb. Es ging um die Erpressung von jüdischer Seite, die den Bürgermeister der Stadt Neuss (CDU) bewog, eine Nah-Ost Verantaltungsreihe der Volkshochschule zu verbieten.

<<Jetzt aber meldet sich die jüdische Seite quasi erpresserisch zu Wort. Was dann zur Folge hatte, dass der Noch-Bürgermeister der Stadt Neuss, Herbert Napp, CDU eine „Nah-Ost-Veranstaltung" der Volkshochschule Neuss verboten hat.

Aus „Der Semit, die andere jüdische Stimme“:
Meinungsfreiheit für alle - Abraham Melzer (...) Beide, Broder und sein Nachahmer, würden es super finden, was der Oberbürgermeister der Stadt Neuss diese Tage entschieden hat, nämlich eine Vortragsreihe über den Nahost-Konflikt abzusetzen, weil die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf dagegen protestiert hat. Und auch sie glauben, dass diese Entscheidung klug ist, insbesondere, weil der Bürgermeister bei dieser Gelegenheit mitgeteilt hat, dass er die Vortragsreihe zusammen mit der Jüdischen Gemeinde neu ausrichten will. So macht man den Bock zum Gärtner und glaubt, dass dabei Fairness und Gerechtigkeit entsteht.<<

Aus meinem Thread daraufhin dann die bewusst provokante Frage, denn diese zu stellen entspräche der Logik.

<<Wenn demnächst die Stadt Neuss (oder auch Düsseldorf) – oder wer auch immer - eine Vortragsreihe über den Holocaust machen will, dann wird sie wohl die Holocaust-Leugner zur Mitarbeit einladen. Oder vielleicht doch nicht?<<

Und weiterhin:

<<Was dieser Tage in Köln und in Neuss geschah ist nicht mehr lustig und hat mit dem Geist der Freiheit und Unabhängigkeit nichts mehr zu tun. Unsere Kultur und Politik soll demnächst von den Vertretern der Jüdischen Gemeinden ausgerichtet werden, abgesegnet von schwachsinnigen linken Abgeordneten, die jede auch leise geäußerte Kritik gegen Israels Politik als Antisemitismus ablehnen. Es geht so weit, dass man einem Referenten Antisemitismus vorwirft, weil er von der „völkerrechtlich widerrechtlichen Besatzung“ des Westjordanlandes gesprochen hat. Wir sind bereit, andere Meinungen zu akzeptieren und wenn es sein muss zu widersprechen, aber die rote Linie ist da, wo Tatsachen verleugnet oder bewusst ignoriert werden. >>>

Die Zionistische Lobby und diverse Jüdische Gemeinden gehen massiv auch gegen eine Wanderausstellung mit ähnlichen "Argumenten" vor und versuchen, deutsche Institutionen wie zum Beispiel die Universität Freiburg u. a. unter Druck zu setzen, Vorträge von internationalen Persönlichkeiten oder Ausstellungen zu Palästina zu verbieten. >>> Die Achse der Gerechten

Children suffer and die in Gaza. Who notices?

Lesen Sie dazu auch: Unterwerfung (Submission) Deutsche Heuchelei und Zensur
http://between-the-lines-ludwig-watzal.b...n-deutsche.html

Und ich wiederholte jetzt aus gegebener Veranlassung diesen Thread. Denn jetzt geht es ja weiter. Aber nur so, wie es die Jüdische Gemeinde Düsseldorf will, wobei der GF die Referenten benennen wird…

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neus...e-aid-1.5001441

Wenn das keine Meinungsfreiheit ist….
Genauso wie man Herrn Hermann einen Maulkorb anlegen will. Ich finde es gut, dass er sich nicht unterkriegen lässt.

Ich fand vorhin einen schönen Spruch, den Marietta letztes Jahr eingesetzt hatte. Stammt von Voltaire, den ich sehr schätze.

<<Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht,
musst du nur herausfinden, wen du nicht kritisieren darfst. <<

Sehr! mutig, Rubinia, zu sagen, dass Israel es ist, das geschuetzt werden soll.
Israels Waffen der "Verteidigung" sind so vielfaeltig, man mag es nicht glauben.
Das, was in Neuss (und nicht nur dort) geschah, nennt man das Meinungsfreiheit.?
Wo genau liegt hier die Verletzung der Menschenwuerde: in einer Ausstellung ueber Haft ohne Anklage mit Hintergrund, Rechtsgrundlage und Auswirkungen der Administrativhaft, mit der Palaestinenser oft ueber Jahre hinweg ohne Prozess eingesperrt werden.
Wie wahr: "nicht wer den Dreck verursacht, sondern der auf den Dreck hinweist, wird verdammt.
Der die Menschenwuerde verletzt wird geschuetzt.

"Zu stark aus palaestinensischer Sicht" wuerden die Referenten berichten, so die Fuersorge der Juedischen Gemeine in Duesseldorf.

Die Referenten waren u.a.: Till Groener von den Gruenhelmen, Thema: Ziele und Projekte der Hilforganisationen.
Rolf Verleger, mit dem Thema : Judentum und Zionismus. Verleger zaehlt zu den kritischen Juden, der gelegentlich darauf hinweist, dass in der israelischen Regierung Leute sind, die sagen, dass nur ein toter Araber ein guter Araber ist.
Solche Unbequemlichkeiten, man kann sie auch Wahrheit nennen, kann die Juedische Gemeinde Duesseldorf und anderswo nicht ertragen.
Ein anderer Vortrag sollte ueber ein gemeinsames kuenstlerisches Projekt von Israelis und Palaestinensern berichten.

Kein einziger palaestinensischer Referent war in der Vortragsreihe zu finden, dem man zu Recht oder Unrecht eine einseitige odersubjektive Gesinnung haette unterstellen koennen.

Neue Refenten wurden nun, die israelische Sichtweise einbringend, in das Programm aufgenommen.
Eine Sichtweise, die uns eh tagtaeglich von den Medien eingehaemmert wird.
Einer der "neuen" Referenten ist Michael Wolffsohn, viel geladener Talkgast im TV. In Tel Aviv geboren, diente er waehrend des 6-Tage-Kriegs in der israelischen Armee.
"Zu stark aus israelischer Sicht zu berichten" wird ihm mit Sicherheit niemand vorwerfen. Wen interessiert die Wahrheit - oder - Israel ist die Wahrheit.
Ganz sicher wird er auch den Begriff "Menschenwuerde" erklaeren koennen.

samar,
dein letzter Absatz ist das, as ich als Wahrheit empfinde. Kritik nan Israel ist einfach nicht erwünscht, schon garnicht, wenn man uns immer wieder einbleut, was WIR alles verbrochen haben. Und Geschichtsaufarbeitung sieht nun mal anders aus. Es gab wohl nie und wird es auch geben, das "böse" Israel. Das Land steht heute zumindest regierungsseitig weiter RECHTS, als uns allen lieb sein kann. Aber merkwürdig, die wenigen diesbezüglichen Kommentierungen und Meinungen sind schon längst wieder aus der Medienlandschaft verschwunden....

universumtv
und so lange es das "boese" Israel nicht gibt, nicht geben darf, wird es keine Friedensloesung geben.
Auch und gerade die strammsten Freunde Israels sollten zu dieser Erkenntnis gelangen, so sie eine sichere Zukunft fuer dieses Land wuenschen. Sicherheit geht nicht ueber militaerische Staerke, sondern ueber Gerechtigkeit und Geschichtsaufarbeitung.

Samar,
Da sind wir einer Meinung! Und genau diese Einstellung muss u bedingt verhindert werden. Und wie du sehen und erleben kannst, hat das bisher hervorragend geklappt. Unsere Freunde sollte wirklich ein Dankesschreiben erhalten.....für diese hervorragende Leistung, oder?