G E D A N K E N » Die Lüge – das gefährliche Instrument

der Macht, der Angst, der Täuschung, der Verzweiflung. Und all ihre Unter-Abarten wie Prahlereien, Heucheleien, Ausreden, Notlügen, Halbwahrheiten, Meineide, Intrigen. Schlicht: Die Lügen, groß oder klein sind betrachtungswürdig. Denn sie gehören zu unserem Leben!

Machiavelli belehrte bereits 1513 die Herrschenden: "Auch wird es einem Fürsten nie an guten Gründen fehlen, um seinen Wortbruch zu beschönigen. Denn die Menschen sind so einfältig und gehorchen so sehr dem Eindruck des Augenblicks, dass der, welcher sie hintergeht, stets solche findet, die sich betrügen lassen."

Die Kirche nennt die Lüge eine Sünde und Luzifer gilt als der"Herr der Lüge". Philosophen nennen sie verwerflich und unmoralisch. Und ordnen sie ein. So wie Schopenhauer der sagt:
"Die vollkommenste Lüge ist der gebrochene Vertrag".

Was ich jedoch am Beeindruckendsten finde ist das, was Nietzsche sagt:

„Nicht dass du mich belogst, sondern dass ich dir nicht mehr glaube, hat mich erschüttert.“

Ist das so nach dem Motto: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…? Nicht so wirklich? Auch nicht nach verbalem „Vergeben und Vergessen“? Etwas bleibt hängen?
Für mich kann ich das definitiv mit "Ja" beantworten".

Rubinia,
Die Lüge ist etws derart Alltaegliches geworden, dass man sie kaum mehr wahrzunehmen bereit ist. Nur die allzu offensichtliche und bewusste wird noch zur Kenntnis genommen und entsprechend bewertet, so,wie du das beschreibst. Und auch mit den dementsprechenden Folgen. Aber im Grossen und Ganzen wird mittlerweile,glaube ich, mehr beschönigt und also auch gelogen,als wir schlechthin bereit sind zu glauben. Lügen gehören heute so sehr zum Alltagsgeschehen, dass man schon bewusst damit rechnet, belogen zu werden. Folge ist der grundsätzliche ZWEIFEL an der Richtigkeit einer Aussage....Ich denke sogar, dass das mit zunehmenden Jahren immer weitere Bestätigung finden wird, leider.....

Stimmt,Marietta,
wird aber leider immer mehr Mode. Wir erleben es täglich in Medien, in der Politik, im Miteinander, weil das Bestreben, sich selber in den Vordergrund, ins beste Licht zu stellen, immer mehr um sich greift. Es wird beinah schon erwartet, oder? Der alte Spruch von ehrlich währt am längsten hat schon lange keine Gültigkeit mehr. Es ist schade, dass es soweit gekommen ist. Aber haben wir uns das nicht eigentlich selber zuzuschreiben? Dieses immer mehr um sich greifende Ellenbogenverhalten wird das stetig befördern. Und nochmal,wir bekommen es täglich vorgelebt.....Angriff auf die Intelligenz? Nein, der bessere Lügner gewinnt! So läuft das ab, schon lange.... Und noch so eine "Nebenwirkung", die mir auffällt: je ehrlicher du selber auftrittst, desto mehr wird an deiner Glaubwürdigkeit gezweifelt; nach dem Motto:" Kann das sein, was der/die da erzählt"......

Zitat von universumtv im Beitrag #4

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Stimmt,Marietta,
wird aber leider immer mehr Mode. Wir erleben es täglich in Medien, in der Politik, im Miteinander, weil das Bestreben, sich selber in den Vordergrund, ins beste Licht zu stellen, immer mehr um sich greift. Es wird beinah schon erwartet, oder? Der alte Spruch von ehrlich währt am längsten hat schon lange keine Gültigkeit mehr. Es ist schade, dass es soweit gekommen ist. Aber haben wir uns das nicht eigentlich selber zuzuschreiben? Dieses immer mehr um sich greifende Ellenbogenverhalten wird das stetig befördern. Und nochmal,wir bekommen es täglich vorgelebt.....Angriff auf die Intelligenz? Nein, der bessere Lügner gewinnt! So läuft das ab, schon lange.... Und noch so eine "Nebenwirkung", die mir auffällt: je ehrlicher du selber auftrittst, desto mehr wird an deiner Glaubwürdigkeit gezweifelt; nach dem Motto:" Kann das sein, was der/die da erzählt"......

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Ich veräppel mich bestimmt zwischendurch auch selbst ;-)

Rubinia,
dein Letzter Satz: diese "gnädige" Lüge ist aber trotzdem zu hinterfragen, denn meist WEISS der Patient sehr wohl, wann es soweit ist. Ob ihm damit geholfen ist? Die Sache mit dem Spiegel, ok, die lass ich durchgehen. Aber die mit den Fähigkeiten am Arbeitsplatz schon nicht mehr; sie gehört zur Gruppe der böswilligen Taeuschung und zeitigt bei mir eine vorzeitige Entlassung innerhalb der Probezeit. da kannst du sicher sein. Denn das ist wirklich eine Infragestellung meiner Intelligenz. Und ich bin nicht bereit diese infrage stellen zu lassen. Lügen sind immer der schlechtere Weg, auch wenn sie "grassierend" um sich greifen. Und sie erleichtern NIE den Umgang miteinander, eher das Gegenteil, nämlich zunehmendes Misstrauen, wird damit erreicht. Ich kann dem leider keine positive Seite abgewinnen, weil ich es anders gelernt habe. Da waren meine Altvorderen dran schuld.....

Zitat von universumtv im Beitrag #7

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Rubinia,
dein Letzter Satz: diese "gnädige" Lüge ist aber trotzdem zu hinterfragen, denn meist WEISS der Patient sehr wohl, wann es soweit ist. Ob ihm damit geholfen ist? Die Sache mit dem Spiegel, ok, die lass ich durchgehen. Aber die mit den Fähigkeiten am Arbeitsplatz schon nicht mehr; sie gehört zur Gruppe der böswilligen Taeuschung und zeitigt bei mir eine vorzeitige Entlassung innerhalb der Probezeit. da kannst du sicher sein. Denn das ist wirklich eine Infragestellung meiner Intelligenz. Und ich bin nicht bereit diese infrage stellen zu lassen. Lügen sind immer der schlechtere Weg, auch wenn sie "grassierend" um sich greifen. Und sie erleichtern NIE den Umgang miteinander, eher das Gegenteil, nämlich zunehmendes Misstrauen, wird damit erreicht. Ich kann dem leider keine positive Seite abgewinnen, weil ich es anders gelernt habe. Da waren meine Altvorderen dran schuld.....

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Zitat von Klompje im Beitrag #6

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Ich veräppel mich bestimmt zwischendurch auch selbst ;-)

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Rubinia,
das ist die Frage: will der Patient die Wahrheit hören? Ich traue mich nicht zu sagen: ja, sondern das ist, glaube ich, eine Frage der Abwägung und der Kenntnis der Person. Und ist daher sehr schwierig zu beantworten. Aber grundsätzlich dürftest du richtig liegen.
Übrigens ein insgesamt interessantes Thema, was bisher nicht sehr beliebt war....

Was die Luege des Arztes gegenueber einem todkranken Patienten betrifft - Rubinia und uni, das muss von Fall zu Fall anders bewertet werden. Stellt der Patient gezielt die Frage nach der Schwere seiner Erkrankung und der Prognose, dann bedarf es der Wahrheit und nicht einer Luege - einer Wahrheit, die in einem anderen Fall vernichtend sein kann, fuer Einen, der die Wahrheit so genau nicht wissen moechte.
Ich habe das Buch von Charlotte Link gelesen "meine Schwester". Darin erfaehrt man nicht nur ueber den toedlichen Verlauf einer an Krebs erkrankten jungen Mutter. Einige Kapitel sind Aerzten "gewidmet", denen es voellig an Empathie fehlt, unfaehig des Spagats zwischen Wahrheit und Luege. Was ist uebrigens Wahrheit und was ist Luege in der Medizin?
Muss es sein, dass dem veraengstigten Patienten sein Todesurteil vor die Nase geknallt wird, dieser von jetzt auf gleich in einen tiefen Abgrund gestuerzt wird.? Der erfahrene Arzt wird die Hoffnungslosigkeit einer Diagnose ahnen, endgueltig wissen kann er nicht, wann die Zeit des Patienten abgelaufen sein wird. Wo auch nur noch eine Funke Hoffnung besteht, ist jede "Luege" nichts als gnaedig, bleibt doch das letzte, was stirbt, die Hoffnung und die sollte einem Patienten nicht genommen werden.

Was nun die Luege im Bewerbungsbereich anbelangt. Jeder wird sich im guenstigen Licht praesentieren wollen. Uebertreibung grenzt schnell an Luege und da sei wieder an das alte Sprichwort erinnert ueber Luegen usw.

Die Lüge ist ein sehr menschliches Mittel. Ob sie richtig oder falsch ist kann nur im Einzelfall geklärt werden.

Willy,
Da stellt sich mir aber schon die Frage, ob es eine richtige oder falsche Lüge gibt....
Und das schliesst sich eigentlich mit dm Wortsinn schon aus....Vor allem ist sie doch meist Selbstzweck, hilft also vorhersehbar nur kurzfristig über einProblem hinweg....